Leitung
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Dr. Szilvia Gellai
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Prof. Dr. Stefanie Ohnesorg
Stadtbilder in der Literatur der Moderne
Beschreibung
Die Ausdifferenzierung literarischer Gattungen hängt untrennbar mit historischen Gesellschaftsformationen zusammen. So beeinflusst die Entwicklung von modernen Großstädten maßgeblich die Genese sowohl des Romans als auch des Essays, die wiederum auf die Wahrnehmung urbaner Milieus zurückwirken. Diese Wechselwirkungen machen sich in der Etablierung bestimmter Themen (Migration, soziale Mobilität, Alltag, Unterwelt) und literarischer Figuren (Flaneur, Doppelgänger, Dirne, Detektiv) sowie in unterschiedlichen Darstellungsverfahren (Verfremdung, Montage, Collage) bemerkbar. Edgar Allan Poes London, Franz Kafkas New York, Walter Benjamins Paris, Alfred Döblins Berlin und Robert Musils Wien geben im Workshop jene Stadtbilder ab, anhand derer wir uns der literarischen Wirksamkeit von Urbanität nähern wollen.
Lektüreempfehlung: Edgar Allan Poe, „The Man of the Crowd“, Tales, 1845, S. 219-228