Leitung
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Prof. Dr. Andreas Böhn
Stadtzerstörung zwischen Rekonstruktion und Neuanfang (Teil 1)
Beschreibung
Im Fokus des Workshops stehen mediale Repräsentationen der Zerstörung und des Wiederaufbaus von Städtelandschaften. Anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Bereich der modernen Bildmedien Fotografie, Film und Fernsehen einerseits sowie der Literatur andererseits wird der Frage nachgegangen, in welcher Relation visuelle Darstellungen, textuelle Beschreibungen und narrative Muster urbaner De- und Rekonstruktion zueinander stehen. Städte wie das antike Rom hatten in ihrer Blütezeit als Hauptstadt eines Weltreichs zweifellos große Bedeutung, haben dann aber nach ihrer Zerstörung über Jahrtausende hinweg in Europa und darüber hinaus als Ruinenstädte die Imagination geprägt. Auch und gerade Zukunftsvisionen sind häufig in den Überresten zerstörter heutiger Städte angesiedelt, die zum Hintergrund neuartiger sozialer und kultureller Konstruktionen werden. Diesem Kult der Ruine stehen jedoch andere Umgangsformen mit Zerstörung gegenüber, die entweder deren Anzeichen durch radikale Neukonstruktion völlig auslöschen oder sie durch umfassende Rekonstruktion des Zerstörten unsichtbar werden lassen wollen.
Literaturempfehlung:
Andreas Böhn/Christine Mielke (Hg.): Die zerstörte Stadt. Mediale Repräsentationen urbaner Räume von Troja bis SimCity. Bielefeld: transcript 2007.
Titelbild: Hochseilartist Alfons Traber über dem Mannheimer Marktplatz, Januar 1949 © MARCHIVUM, Bildsammlung, ABHR00083-003, Foto: Roden-Press